Im Alltag und in der Berufswelt wird jeder kritisiert und kritisiert auch mal selbst. Kritik löst schnell Stress aus, wenn sie falsch vorgetragen oder aufgefasst wird. Daher ist es sinnvoll, Strategien zu erlernen, mit denen Kritik souverän und nicht allzu persönlich aufgenommen wird.
Am schlimmsten ist Kritik, die ins Schwarze trifft. Werden unsere Schwächen offen ausgesprochen und uns vor Augen geführt, verletzt das unser Selbstwertgefühl.
Um soziale Beziehungen und Erfolg im Beruf zu garantieren, sollte schlechte Kritik als Meinung aufgefasst werden. Je nachdem, ob uns etwas an der Meinung liegt, dürfen wir frei entscheiden, ob wir die Kritik beherzigen oder als destruktive Kritik abtun, die uns eher schadet.
Wird die Kritik bewusst formuliert, um der Person zu schaden, ist sie übertrieben, unsachlich oder verletzend sollten Puffermechanismen als Selbstschutz eingesetzt werden. Um Kritik zu neutralisieren, sollte nicht mit Gegenkritik oder Schmollen reagiert werden. Unsachlichen Äußerungen sollte mit der Aufforderung, sie genauer zu erklären, begegnet werden. Stellt man in dem Fall fest, dass die Kritik womöglich gerechtfertigt ist, ist es ein Zeichen von Größe, das direkt zuzugeben.
Hinter kritischen Äußerungen steckt oftmals ein bestimmtes Motiv. Zieht der Kritiker möglicherweise Vorteile aus der Kritik, ist er darauf aus, seinen Ärger loszuwerden oder möchte er sich kompetent und machtvoll fühlen? Das Wissen um die Hintergründe macht es einfacher, die Kritik zu verstehen und sich bei Unangemessenheit von verletzenden Aussagen zu distanzieren.
Auch wenn destruktive Kritik von einer Autoritäts- oder Vertrauensperson geäußert wird, sollte sie hinterfragt werden. Erfahrung und Wissen rechtfertigen nicht das negative Vortragen kritischer Argumente. Ein angemessenes Verhältnis und Respekt sollten immer bewahrt werden.
Kritik ist nur dann wirklich konstruktiv, wenn sie zeigt, dass sich jemand um uns bemüht und uns Fehler in unserer Selbstwahrnehmung bewusst macht. Diese Hinweise zu durchdenken und umzusetzen, macht Kritik wirklich sinnvoll und hilfreich.
Marina G., 20.03.2012