Laut einer Studie gibt es in Deutschland immer mehr Arbeitnehmer, die unter der Armutsgrenze leben; sieben Prozent zählen demnach zu den „arbeitenden Armen“. Das heißt für die Betroffenen: jeden Tag arbeiten gehen und am Monatsende bleibt trotzdem kein Geld übrig.
In der Studie wurde die Situation in den 27 Mitgliedsstaaten der EU wie auch Norwegen und Island im Jahr 2008 untersucht. Die Armutsquote der Erwerbstätigen liegt laut Studie zwischen 3,9 und 16,9 Prozent. Das Feld wird von Rumänien angeführt; Tschechien bildet das Schlusslicht. Deutschland liegt mit 6,9 Prozent im Mittelfeld.
Betrachtet wurde bei der Studie die Armutsquote der Personen im erwerbsfähigen Alter, welche mindestens sechs Monate im zurückliegenden Jahr gearbeitet haben. Wer ein nach Haushaltsbedarf gewichtetes Nettoeinkommen bezieht, welches unter 60 Prozent des Mittelwerts im jeweiligen Land liegt, gilt als arm.
Der Verdienst ist nicht allein entscheidend dafür, ob ein Arbeitnehmer in Armut leben muss. Ausschlaggebend ist außerdem, ob und wie viele Personen mit ernährt werden müssen und wie hoch die finanzielle Unterstützung ist, die er von anderen Mitgliedern des Haushalts bekommt.