Die modernen Kommunikationsmedien sind ein Segen für den modernen Menschen. Sie erleichtern es uns, trotz räumlicher Trennung mit anderen verbunden zu sein und Dinge schneller und unkomplizierter zu klären. Eigentlich eine beinahe romantische Vorstellung. Doch leider kann sich die ständige Erreichbarkeit ins negative Gegenteil wandeln, wenn falsch damit umgegangen wird.
Die ständige Erreichbarkeit sorgt dafür, dass wir uns allmählich so sehr daran gewöhnen, dass wir das Gefühl haben, wichtige Dinge zu verpassen, wenn wir einfach mal nicht erreichbar sind. Man wird gehetzt und hat keine Zeit, mit sich selbst in Kontakt zu treten, wenn man permanent mit anderen in Kontakt steht. Dadurch stellt sich eine gewisse Fremdbestimmung ein. Hinzu kommt, dass unsere Psyche sich dauerhaft im Katastrophenzustand befindet und mit der Zeit überbelastet wird. In allen Bereichen des menschlichen Lebens, ob in der Familie, bei der Arbeit, in der Freizeit oder bei alltäglichen Handlungen, sind wir immer potenziell erreichbar. Mit Kopfhörern in den Ohren oder ständigen visuellen Reizen ausgesetzt, sind wir außerdem immer von medialem Einfluss betroffen.
Doch nicht die Smartphones, Notebooks oder Werbeplakate sind schuld an unserer allmählichen Überforderung. Es ist unser eigener Umgang damit und unser Verhältnis dazu. Wir wollen eigentlich gar nicht mehr abschalten und von den technischen Errungenschaften unabhängig sein. Damit können wir schlichtweg nicht umgehen, weil wir Angst haben, etwas zu verpassen, wenn wir einfach mal „offline“ sind.
Um nicht Sklaven der Geräte zu werden, dürfen wir uns nicht einreden lassen, dass wir jede Neuigkeit mitbekommen müssen. Es ist einfach nicht alles wichtig, was medial vermittelt wird. Das müssen wir neu erlernen, um die Fähigkeit, einfach mal nur mit sich selbst zu sein, nicht zu verlieren. Denn nur so sind wir vor Stresssymptomen und Krankheiten gefeit.
02.02.2012, Marina G.